Bairische Begrüßung – bayerisch grüßen – bayerische Begrüßungsformeln

Die richtige bairische Begrüßung ist ein wichtiges Thema, wenn man das Vertrauen der Einheimischen gewinnen will. Auch wenn man den Bayern gerne nachsagt, dass sie gschert sind, auf das Grüßen legen sie großen Wert. Wehe dem, der es nicht für nötig hält zu grüßen. Der ist sofort „unten durch“. „Ja, wos is denn des für a Büffe, braucht der ned griassn?“, heißt es dann. Ein Gruß verbindet und ist Ausdruck der Wertschätzung für das Gegenüber. In der bairischen Sprache gibt es eine ganze Reihe von Grußformeln, die Sie – passend zur jeweiligen Situation – nachfolgend kennen lernen.
Guadmorgn – ein freundliches Guten Morgen ist die Grundlage für einen guten Start in den neuen Tag – privat, in der Schule oder im Arbeitsleben. Privat hört sich das dann z.B. so an: Guadmoang, Mama oder Godmorgn Papa. Im Büro sagt man Guadmorgn, Herr XXX / Frau XXX oder, wenn man mit den KollegInnen per Du ist Guadmoang, Evi, Gerda oder Hans. Beim Betreten eines Geschäfts oder einer Behörde reicht Gudmoang. Wundern Sie sich bitte nicht, wenn die Schreibung des Grußes in diesem Absatz variiert. Wie bereits erwähnt, gibt es in der bairischen Sprache keine einheitliche Rechtschreibung oder Orthografie. Von echten Bayern ausgesprochen, klingt es dazu noch ganz anders, nämlich nach Goobmoing oder Goobmoang.

Mit griaß di – grüß dich oder griaß di Godgrüß dich Gott begrüßt man seine Lieben innerhalb der Familie sowie alle Personen, mit denen man per Du ist. Treffen sich zwei Bekannte, die sich länger nicht gesehen haben, wird der Gruß gerne mit einer Frage ergänzt, z.B. griaß di, Sepp, wia geht ’s da denn? – grüß dich Josef, wie geht es dir?

Beim Einkaufen ist ein neutrales griaß Gott oder Grias God üblich. Kommt der Mann müde von der Arbeit nach Hause, begrüßt er seine Familie mit einem schlichten griaß eichgrüß euch bevor er sich auf die Couch legt.

Mit griaß eahna – grüß Sie oder griaß eahna Gottgrüß Sie Gott kann man sowohl eine einzelne Person, die man siezt oder eine ganze Gruppe von Leuten, mit denen man per Sie ist, grüßen. Will man ganz sicher gehen, dass sich jeder Einzelne der Anwesenden angesprochen fühlt, sagt man griaß God beinand – grüß Gott beieinander oder grüß Gott zusammen.

In diesem „Begrüßungsreigen“ darf natürlich das saloppe Servus nicht fehlen. Die Schreibweise dieses „Allrounders“, den man sowohl zur Begrüßung als auch beim Abschied verwenden kann, variiert von Servas, Sers bis zu Seas.

Eine weitere, fast schon vergessene Grußformel wurde wieder belebt und hat dank der jungen Generation sogar Eingang in die modernen Messenger-Korrespondenzen gefunden. Habe die Ehre, meist abgekürzt mit d‘ Ehre, dehre oder dere wird ebenfalls zu Begrüßung und Abschied eingesetzt.