Schimpfen und fluchen mit bayerischen Schimpfwörtern und Flüchen
Bairisch schimpfen und fluchen macht schon was her. Wenn ein gestandenes bayerisches Mannsbild richtig los legt und eine Litanei bayrischer Flüche und Schimpfwörter vom Stapel lässt, ist äußerste Vorsicht geboten. Da verschwimmen die Grenzen sehr leicht und es kann durchaus sein, dass zusätzlich der „Watschenbaum umfällt“ und es eine gehörige Tracht Prügel setzt.
Bayerische Schimpfwörter sind zum Teil sehr fantasievoll, man stelle sich mal einen „Pfundhamme„, einen „Loamsiada“ oder eine „Zwiderwurzn“ bildlich vor. Die Krönung der fantasievollen Kraftausdrücke ist zweifelsohne der „Zipfeklatscher„, bei dieser Wortschöpfung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Der Bayer ist bekanntlich sehr gründlich und so legt er großen Wert auf die Nachdrücklichkeit seiner Kraftwörter. So unterstreicht er seine Äußerungen entweder mit einem nachgeschobenen „du“ oder mit einem deftigen Adjektiv. Also entweder du „Hanswurscht, du!“ oder, die Steigerung, „du Hanswurscht, du saubläder!“
Um seinem Zorn auszudrücken gebraucht der Bayer außerdem gerne zusammengesetzte Substantive. Da wird aus dem „Depp“ der „Saudepp“ oder „Hurendepp“, und weil „Krüppel“ allein etwas mager klingt, der „Hundskrüppel“. „Sau-“ und „Hund-“ werden gerne als Präfixe verwendet, z.B. in „Saubua, Sauhund“ oder“Hundsbua“ und „Hundsglump“.
Der „Hund“ kann auch Anerkennung und Bewunderung ausdrücken. Wenn jemand etwas Besonderes zustande gebracht hat, sagt man z.B.: „A Hund bist scho, des muaß ma da lassn!“ Gleiches gilt für die nicht gerade charmante „Matz“. Wenn eine Frau als „Matz“ bezeichnet wird, bedeutet das, dass sie es mit der Moral nicht allzu ernst nimmt und zumeist ein lockeres Liebesleben führt. Hingegen drückt „a Matz bist scho, des host guad gmacht!“ höchstes Lob aus.
„Zefix, halleluja!“ fluchte der Engel Aloisius, als der rote Radler-Engel keinen Schnupftabak für ihn hatte und einfach von dannen schwebte. Im Himmel zu fluchen ist natürlich ein starkes Stück und so fragte der liebe Gott den Petrus verwundert: „Ja, was ist denn da für ein Lümmel heroben?“
Gotteslästerliche Flüche umgeht der Bayer mit unverfänglichen Zusammensetzungen. So wird „Kruzi“ mit „-fux, -türkn, – nale“ oder „-nesn“ kombiniert, also „kruzifux, kruzitürkn, kruzinale“ oder „kruzinesn“.
„Sakrament“ wird abgemildert indem man es ebenfalls abwandelt in „Sakra, Sakradi, Sappradi“ oder „Sacklzement„!
Einen Trost gibt es: So furchterregend und derb es sich auch anhören mag, wenn ein Bayer schimpft und flucht, so schnell ist sein Zorn auch wieder verraucht. Und so ist nicht selten zu hören: „Samma wieder guad, schwoam mas obi!“
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